Sternen-Kunde

Sternen-Kunde

„Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg!“ – so singen wir in einem neueren Weihnachtslied. Wir denken an die Geschichte der Weisen aus dem Morgenland, die auch als die heiligen drei Könige in der Tradition bekannt wurden. Sie haben sich auf den Weg gemacht, weil sie einen neuen hellen Stern am Himmel gesehen hatten. Dieser war für die Sternkundigen der damaligen Zeit ein Zeichen, dass ein neuer König geboren sein musste. Dieses Lichtzeichen am Himmel war etwas so Besonderes, dass es ausreichte, um sich auf die beschwerliche Reise nach Palästina zu machen.

Es mag zunächst überraschend und vielleicht sogar etwas enttäuschend gewesen sein, dass sie den neugeborenen König nicht am Hof des Königs Herodes fanden, wie sie es eigentlich erwartet hätten. In einem armseligen Stall finden sie Jesus als kleines Kind in der Krippe. Aber dennoch waren sie sich sicher: Hier sind wir richtig. Freilich ist Jesus kein weltlicher Herrscher. Vielmehr hat Gott ihn in diese Welt gesandt. Ja, Gott selbst ist durch ihn uns Menschen ganz nah gekommen und hat unser menschliches Leben geteilt.

Der Stern hat den Weisen den Weg gezeigt. Das Licht am Himmel hat die Suchenden zu Jesus, dem wahren Licht finden lassen. Der Stern gab ihnen Orientierung und ließ sie in die richtige Richtung gehen. Auch heute brauchen Menschen Orientierung. In einer Zeit schneller Veränderungen stellen sich viele die Frage: Was ist die Richtung in meinem Leben? Wohin lohnt es sich zu gehen? Und: Wie kann ich gewiss sein, dass ich auf dem richtigen Weg dorthin bin? Ist der Weg, den ich gehe, wirklich mein Weg?

Jesus Christus war und ist für viele Menschen das entscheidende Orientierungslicht auf ihrem Weg. Er hat uns Menschen gezeigt, wie ein Weg aussehen kann, der sich lohnt. Er zeigte den Weg des Miteinanders und der gegenseitigen Hilfe. Er half denen, die verzweifelt waren, zu neuer Freude und half, Mauern zwischen Menschen zu überwinden.

Jesus, das Licht der Welt, kann es hell machen in uns. Und er kann es hell machen auf unserem Weg, damit wir uns orientieren können. In der vielfach verunsichernden Vielfalt an Meldungen und Meinungen gibt Jesus uns in seinem Wort eine Richtschnur und ein rechtes Maß, die Dinge zu betrachten.

Menschen haben immer wieder erlebt und erleben, dass das Licht Jesu ihnen Orientierung gibt. Auf vielfältige Weise können wir vielleicht auch wir selbst das spüren, dass uns etwas von diesem Licht geschenkt wird. Das Licht Gottes, das Licht für die Welt kann auch in uns aufscheinen, auch da, wo wir es gar nicht erwarten, weil da noch so viel Dunkelheit ist. Jesus will es hell machen in uns und er will, dass wir etwas von seinem Licht weitergeben, damit es hell werde in den Dunkelheiten unserer Welt.

So wünsche ich Ihnen ein lichtvolles Weihnachtsfest und ein gesegnetes neues Jahr.

Pfarrer Jens Arnold